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Dienstag, 25. April 2023

Investieren wie ein Star - Jeffree Star

Sündhaft teure Luxusartikel sind Statussymbole der Superreichen, mit denen sich auch viele Größen aus Sport und Unterhaltung schmücken. Vielen dieser Stars sind sie Belohnung für Erreichtes und oft auch ein Pflaster für die verletzte Seele, wenn sie sich aus Armut, schwierigen Verhältnissen und trotz Ängsten und Depressionen an die Spitze ihres Faches hochgearbeitet haben. Luxusartikel sind aber auch Investitionen! (aktualisiert am 25.04.2023)

Jeffree Star zeigt im folgenden Video seine Designer-Handtaschen-Sammlung im Pink Vault (Tresorraum) in seiner Villa in Calabasas. Das Youtube-Video hatte über 27 Millionen Zuschauer. (Inzwischen ist er allerdings in ein riesiges Anwesen in Hidden Hills umgezogen, in welchem er sich einen dreimal so großen Vault bauen ließ.)

Dass das Interesse an Luxusmarken aller Art groß ist, sieht man unter anderem an den vielen Abrufen von entsprechenden Videos und Vlogs bei YouTube - von Hypercar-Vorführungen bis zu Schnupperbesuchen in den Luxustempeln für Designermode, Düfte, Kosmetik und Accessoires der High-End-Marken.

Stars aus Film und Fernsehen, der Sportwelt und Social Media haben viele Fans und die eifern ihnen oft nach. Sie wollen auch so etwas wie ihr Vorbild tragen, fahren oder einfach nur besitzen. Auch deshalb werden die (aufstrebenden) Größen von den Luxusmarken hofiert, ihre Markenbotschafter zu werden.

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(STORM Herrenuhr)



Diejenigen unter den Fans, die das nötige Kleingeld haben, kaufen sich auch eine Uhr oder eine Birkin-Bag für Tausende oder gar Hunderttausende von Euro. Die, die mit weniger Budget auskommen müssen, sparen so lange, bis sie sich wenigstens eine Sonnenbrille, einen Schal, einen Gürtel, ein Parfüm oder ein paar Sneaker mit dem Designerlogo leisten können.


Gürtel von Hermès - ein Stück Luxus, das den Alltag verschönt, aber eher keine Investition im Sinne einer Geldanlage zum Werterhalt oder zur Wertvermehrung des Ersparten/Vermögens (Bild von StockSnap auf Pixabay)


Jeffree Star

Jeffree Star, geboren als Jeffrey Lynn Steininger, ist ein Star, der sich aus schwierigen Verhältnissen zu Erfolg und Reichtum hochgearbeitet hat. Er begann als Makeup Artist bei MAC Cosmetics, erschuf sich mit geändertem Namen als Marke und wurde ein MySpace-Star und erfolgreicher Singer-Songwriter. Als er im Musikbusiness keine Zukunft mehr für sich sah, fing er noch einmal mit nichts von vorne an: Er gründete sein Unternehmen Jeffree Star Cosmetics und begann mit einem flüssigen Lippenstift, den er zunächst in drei Farben über das Internet und auf Musikfestivals, Messen und ähnlichem verkaufte, die Beauty-Welt zu erobern.

Heute ist Jeffree vor allem Unternehmer (Jeffree Star Cosmetics, Killer Merch u. a.), Influencer und Investor. Er sammelt Luxusautos (oft Sonderanfertigungen), teuerste Designer-Taschen, Uhren und Designer-Klamotten (jeweils Unikate oder Limited-Edition-Stücke). Sein Weg, sein Mut, unverblümt er selbst zu sein, sein Fleiß und sein Erfolg sind Inspiration für viele. (Und viele der Fans sammeln seine kompletten Kollektionen.)

Jeffree Star Cosmetics wurde 2014 gegründet. Mit einem flüssigen Lippenstift in drei Farben begann Jeffree Star die Eroberung der Beauty-Welt. Heute gibt es jährlich mehrere Kollektionen mit vielen verschiedenen Produkten, die mit kreativen Kampagnen vorgestellt werden, die ihresgleichen suchen. Noch 2021 will er seinen Kunden in aller Welt seine Hautpflege-Serie vorstellen. (Nachtrag: Und ohne offizielle Vorankündigung schob er noch schnell einen neuen Launch davor und brachte die ersten Produkte von Jeffree Star Pets heraus, und zwar so, dass man als Online-Make-up-KäuferIn auch gleich niedliche Hundespielzeuge u. Ä. in den Warenkorb legen kann).
Vor ein paar Monaten überraschte Jeffree Star seine Fans mit der Ankündigung, sein Anwesen in Kalifornien zu verkaufen und seinen Hauptwohnsitz nach Wyoming zu verlegen, wo er inzwischen viel beachtet eine Yak Ranch, die Star Yak Ranch aufbaut.

Jeffree Star fiel mir vor ein paar Jahren bei meinen Recherchen zu Trends, die aus Amerika zu uns schwappen, auf. Da ich mich seit Jahrzehnten hobbymäßig mit dem Thema Geldanlage befasse, wurde ich hellhörig, als er in mehreren Videos von seinen Designer-Handtaschen als erfolgreiche Investitionen sprach. Sollte ich mir auch eine Designer-Handtasche zulegen? Aber was kosten die genau und wie erkennt man, welche Tasche welcher Marke in welcher Farbe und Größe mit welchen Beschlägen sich lohnen würde?

Voraussetzungen für eine erfolgreiche Investition in Luxusgüter direkt

Ich fand schnell heraus, dass man sich, ähnlich wie bei Kunst, tatsächlich sehr intensiv mit den Details befassen muss, um eine gute Wahl aus Investorsicht treffen zu können – egal, ob man in Luxus-Handtaschen, Uhren, Schmuck oder Hypercars/Supercars investieren will.

Nicht jede Designer-Handtasche und nicht jedes Produkt einer Luxusmarke nimmt mit der Zeit an Wert zu, viele werden einfach nur alt und unmodern statt begehrte Klassiker. Preise werden wie bei allem von Angebot und Nachfrage bestimmt. Es kommt nicht nur auf den Markennamen, den Designer oder Creative Director der Marke und die Produktart an, sondern auch auf die Auflagengröße (ob Einzelstück, Sonderanfertigung, Limited Edition beziehungsweise die Stückzahl), Ausführung (Material, Details, Größe, Farbe), Zertifizierung (NFTs sind im Kommen), Vorbesitzer und Zustand (bei Gebrauchtmarkt, Auktionen), Trends und vieles mehr an.

Wer mit einer solchen Investition liebäugelt, sollte bedenken, dass man richtig viel Geld benötigt, um eine Diversifikation zur Risikominderung hinzubekommen – nicht nur hinsichtlich der Investition in das Segment Luxusmarken, sondern auch aus Sicht der Vermögensanlage insgesamt.

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Aber Jeffree Star hat sich seine erste(n) Louis-Vuitton-Taschen gekauft, als er noch nicht viel Geld hatte, werden einige einwenden. Ja, aber er war damals sehr jung und von diesen Marken und Taschen von Kindheit an fasziniert. Ihm bedeuteten die Taschen offensichtlich etwas, was über sie als „Investitionsobjekt“ hinausgeht, er verfolgt die Ideen und Trends der neuen Designer dieser traditionellen Labels (diese haben ihnen in den letzten Jahren neues Leben eingehaucht, RIP Virgil Abloh), wie sie angefertigt werden, die Handwerkskunst, und anderes mehr. Und wie er im Video oben sagt, hat er zu Beginn mehrfach Taschen verkaufen müssen, um die Miete bezahlen zu können.

Schon der Kauf einer einzigen der aus Investitionssicht interessanten Objekte kann die Ersparnisse aufbrauchen, für den Preis mancher seltenen Hermès-Taschen bekommt man gleich mehrere Eigenheime. Bei etwaigen Investitionsambitionen ist nicht zu vergessen: Eine solche Tasche und auch andere Luxusgüter-Investitionen benötigen eine spezielle Aufbewahrung und Pflege (selbst Taschen werden zur "Wartung" gegeben), man muss sie versichern und anderes mehr.

Wer nicht über das Budget und/oder die Liebe zum Objekt verfügt, sondern einfach nur von der Entwicklung bestimmter Luxusmarken profitieren oder aus Sympathie involviert sein möchte, sollte eine andere Art der Investition erwägen.

Durch die Inflation wird Geld im Sparschwein oder auf einem unverzinsten Konto immer weniger wert. Investitionen und Geldanlagen können den Wert erhalten und mit Geschick und Strategie zu einer Wertsteigerung führen.
Aktien der Luxusmarken statt Luxusobjekte kaufen

Eine diversifizierte Sammlung von Luxusobjekten aufzubauen, ist nur möglich, wenn man dafür ausreichende Geldmittel hat. Das haben jedoch nicht viele.

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Anders sieht es aus, wenn man in börsengehandelte Aktien investiert. Die Aktien eines Unternehmen sind meist für weniger Geld zu haben als ein Luxusgut, das gute Aussichten auf eine Wertsteigerung hat. Man kann für das Geld einer teuren Uhr, einer teuren Handtasche, eines Luxusschlittens Aktien mehrerer Marken solcher Produkte kaufen.

Doch auch hier muss man die richtige Auswahl treffen. Nur weil der Designer eines Unternehmens schöne Kleider entwirft, ist eine Firma noch nicht erfolgreich – es kann aber neugierig machen, sich näher mit dem Unternehmen (Zielgruppe, Konkurrenz, Strategie, Nachhaltigkeitskonzept, Markenbotschafter, Trends, Zukunftsaussichten etc.) und seinen Anteilen (Aktien) zu beschäftigen. Bei den Aktien sollte man sich die Kennzahlen, Handelsplätze (welche Börsen), Kurse, Kursentwicklungen/Charts und Ähnliches anschauen.

Aktien einiger Luxusmarken-Unternehmen und ihre ungefähre Entwicklung der letzten 12 Monate (Mitte November 2020 bis 2021) in Prozent als Beispiele:
  • Louis Vuitton (Designertaschen, Mode, Accessoires und mehr) gehört zum Konzern LVMH - Moët Hennessy Louis Vuitton (WKN: 853292): 54 Prozent
  • Hermès (bekannt durch die Birkin- und die Kelly-Bags) gehört zum Konzern Hermès International S.C.A. (WKN: 886670): 79 Prozent
  • Versace (Designermode) gehört heute zur Capri Holdings, eine Luxus-Lifestyle-Marke (WKN: A2PBDX): 131 Prozent
  • Gucci (Mode und Accessoires) gehört heute zum Kering-Konzern für Luxus, Sport und Lifestyle (WKN: 851223): 11 Prozent
  • Christian Dior (Mode, Kosmetik, Parfum) ist an der Börse als Christian Dior S.A. (WKN: 883123): 72 Prozent
Dies ist nur eine kleine Auswahl. Und die Entwicklung des letzten Jahres ist nicht immer typisch für eine bestimmte Aktie, sondern kann auf besondere Umstände zurückzuführen sein, und sie muss sich erst recht nicht in der Zukunft fortsetzen. Außerdem sollte man beobachten, wie eine Aktie beziehungsweise deren Aktionäre, in welcher Art Krise reagieren, beispielsweise ob der Kurs nach einer Korrektur (Gewinnmitnahmen beispielsweise bei einer schlechten Branchennachricht) wieder kraftvoll nach oben geht, oder ob er weiter unten dahindümpelt, während sich die Aktien der Mitbewerber schon längst erholt haben, und anderes mehr.

Ich investiere in Luxus – wie Jeffree Star, aber doch anders.

Mein bescheidenes „Vermögen“ habe ich auf viele Standbeine verteilt, um das Risiko überschaubar zu halten, was in meinem Alter nicht fern der Rente wichtig ist.

Mögliche Standbeine einer Vermögensanlage sind beispielsweise: Man wählt die aus, die am besten zur eigenen Person und Situation (Größe des Vermögens, Alter, Familiensituation etc.) passen in ebenfalls individuellen Anteilen am Gesamtvermögen. Mehr dazu bei Geldanlage mit Strategie.

Auch Jeffree Star hat sein Vermögen diversifiziert, meines Wissens in Immobilien, verschiedene (eigene) Unternehmen/Unternehmensbeteiligungen, in verschiedene Luxusgütergruppen (Handtaschen, Autos, Uhren), die er mag, und anderes mehr.

Wer aber weder Geld in Luxusgüter noch in Aktien anlegen will, sich aber auch mal mit etwas Luxuriösem umgeben möchte, kann sich mit dem ein oder anderen Accessoire (Sonnenbrille, Gürtel) oder einem kleinen Flakon eines betörenden Designerduftes trösten.

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Mein Depot/Disclaimer

Von einigen Luxusgüter-Aktiengesellschaften habe ich jeweils ein paar Aktien gekauft und meinem ansonsten Technologie- und Öko-lastigen Aktiendepot hinzugefügt. Manche habe ich nach einiger Zeit wieder verkauft (siehe Besser Geld anlegen: Börse nach dem Aschenputtelprinzip), andere halte ich nun schon seit mehreren Jahren. Sie haben trotz Pandemie eine sehr beachtliche Performance hingelegt. Kein Wunder: Die Unternehmen haben sich in den letzten Jahrzehnten erneuert bzw. sich zusammengetan – sie sind stärker geworden, und die Superreichen wurden auch in der schwierigen Zeit der Pandemie meist reicher und konnten sich Luxusanschaffungen leisten (siehe Wirtschaft|DW: Reiche werden dank Corona reicher).

Die Preise von Aktien hängen von Angebot und Nachfrage und letztlich von der Zuversicht der MarktteilnehmerInnen ab. Es ist ein Kampf der Bullen und Bären: Die Bullen repräsentieren die, die auf steigende Börsen setzen, die Bären die, die fallende Kurse erwarten.

Da man aus der Vergangenheit nicht sicher die Zukunft vorhersagen kann, lege ich nicht offen, welche Aktien ich gekauft und welche ich davon bis heute behalten habe, ebenso wenig meine Standbeine oder wie groß deren Anteil bei mir ist. So möchte ich vermeiden, dass meine Beispiele von Lesern als Kaufempfehlung verstanden werden. AnlegerInnen sollten grundsätzlich individuelle Strategien entwickeln, Kriterien festlegen und dann die zur Person passenden Anlageentscheidungen treffen.

Luxus alleine macht nicht glücklich

Durch Jeffree Star und andere ist mir bewusst geworden, dass viele erfolgreiche Rapper/Singer-Songwriter, Spitzen-Sportler und andere sich selbst und der Welt mit ihren teuren Autos, Brilliantschmuck, Designer-Outfits und anderem beweisen wollen, dass sie es geschafft haben und/oder dass sie als Mensch wertvoll sind. Viele von ihnen sind in ihrer Kindheit wegen ihrer Herkunft, Träume, ihres Anderssein belächelt, verachtet, bemitleidet, gemobbt oder gar verstoßen worden, doch sie sind Umständen wie Armut und Herabwürdigung entkommen, haben ihre Träume trotz scheinbar schlechtester Voraussetzungen verwirklicht oder sind ihnen zumindest ein großes Stück näher gekommen. Die Sportwägen, Prachtvillen, Designerlogos und das viele Bling Bling am Körper und auf den Zähnen („Grills“) sollen das belegen. (Ich schreibe „scheinbar“ schlechteste Voraussetzung, weil sie in Wirklichkeit oft Stärken haben, die anderen fehlen, und die ihnen in vielen Fällen den verdienten Erfolg brachten: Mut, Durchhaltevermögen, unermüdlicher Kampfgeist und Arbeitsethik.

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Jeffree Star ist seit ein paar Jahren reich genug, sich so ziemlich jeden Wunsch erfüllen zu können, der mit Geld zu haben ist. Als ihm bewusst wurde, dass sein Ansammeln von Dingen (vor allem von Luxusgütern) zu extrem wurde, sein Innerstes aber nicht heilen konnte, machte er eine Therapie, kaufte eine für ihn vergleichsweise bescheidene Ranch und Land in Wyoming und errichtet dort eine Yak-Ranch, wo er viel Zeit draußen mit seinen Tieren (derzeit 50 Yaks 300 Yaks und 4 Kamele, abgesehen von 8 zwerspitzen (Pomeranians) verbringt, wenn er nicht als CEO und Model, Markenbotschafter für seine Unternehmen in Kalifornien oder anderswo sein muss (Zoom und ähnliche Apps machen ja ansonsten „Homeoffice“ möglich). Sein Anwesen in Kalifornien wurde inzwischen laut Presse für 16,7 Millionen US-Dollar verkauft. Er hat aber nach wie vor eine Sammlung Luxuskarossen, einen Teil seiner kostbaren Designer-Handtaschen, Schmuck und anderes mehr, weil er diese Dinge mag (was letztlich Designer, Kunst und Handwerk fördert) und weil sie sich für ihn als Investitionsobjekte (neben anderen Einnahmequellen/Anlageobjekten) und Sicherheit bewährt haben. Allerdings investiert er mehr und mehr Geld in seine Ranch als landwirtschaftliches Unternehmen: Er kauft Land, landwirtschaftliche Fahrzeuge und immer mehr Tiere dazu, baut Scheunen, Unterstände und einen Yak-Salon für die Pflege und das Halftertraining der Tiere. Geld verdient er nun neben den anderen Unternehmungen auch mit der Züchtung von Yaks (und möglicherweise demnächst auch von Kamelen?) sowie mit der Produktion und dem Verkauf von Yakfleisch (nur ein Teil der Tiere (auf getrennten Weiden) sind für die Fleischproduktion, sie erhalten im Gegensatz zu den Zucht- und Streicheltieren keine Namen).

Wer weiß, vielleicht bringt Jeffree Star irgendwann auch Aktien eines seiner Unternehmen an die Börse. Ich werde sie mir dann auf jeden Fall anschauen und checken, ob sie zu mir und meinem Depot passen.

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Nebenbei: Immer gucken, welche Trends Zukunft haben könnten
Jeffree Star testet und bewertet auf verschiedenen Social-Media-Plattformen sowohl preisgünstige als auch luxuriöse Beautymarken und da er von niemandem abhängig ist, kann man seinem Urteil zu einem Produkt vertrauen: Er hat keine Scheu die luxuriöseste Marke zu verreißen, wenn sie nicht die erwartete Qualität liefert. Umgekehrt erhalten Low-Budget-Produkte sein "Jeffree-Star-Appropved"-Siegel, wenn sie gute Anwenderergebnisse liefern, auch wenn sie in der billigsten Aufmachung daherkommen. Diese Produkte sind dann manchmal am Tag nach seinem Review weltweit ausverkauft. Eine dieser Low-Budget-Marken, die ein paarmal mit guten Produkten aufgefallen ist, war Elf Cosmetics. Diese Marke interessierte mich, weil sie wie Jeffree Star Cosmetics ihre Produkte vegan und ohne Tierversuche herstellt. Das ist ein Trend vor allem bei den jungen Make-up-AnwenderInnen! Ich bestellte mir selbst einige Elf-Produkte und schaute sie mir ebenfalls an. Die Produktbehältnisse waren billige Basisbehälter, aber Elf kompensierte das erfolgreich mit einem interessanten (Farb-)Thema o.Ä. So kaufte ich schließlich auch von Elf ein paar Aktien. Das Ergebnis: Liefen schon die Luxusmarken in der Pandemiezeit nicht schlecht, hat Elf Cosmetics die Performance aller anderen Titel im Depot geschlagen: Der Kurs hat sich seit dem Kauf beinahe verdreifacht! Interessanterweise sind in der gleichen Zeit meine Technologieaktien und der Nachhaltigkeitsfonds, meine früheren Zugpferde, sehr schwach geworden und ich bin froh und dankbar über die Inspiration durch Jeffree Star.

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Montag, 5. Juli 2021

Geld verdienen mit der Blockchain-Technologie, Kryptowährungen und NFTs

Auch wenn wir gerade mitten oder am Ende einer starken Korrektur bei Bitcoin- und Altcoinwährungen sind, werden weder die Blockchain-Technologie, noch Kryptowährungen oder NFTs nach Meinung der Technologie-Enthusiasten verschwinden. Solche Rückschläge gab es von Anfang an und sie führten bisher alle nach einer Atempause zum nächsten Hype. (Mit Nachtrag vom 17.11.2021)

Bitcoin und Ether sind virtuelles Cybergeld, es gibt sie nicht zum Anfassen wie das abgebildete "Spielgeld" von Amazon*
Wer an die Blockchain-Technologie glaubt, hat viele Möglichkeiten, zu partizipieren und Geld zu verdienen:

Investieren in / Traden von Kryptowährungen
Man kann Kryptowährungen wie Ether/Ethereum (ETH), Bitcoin (BTC) und viele andere Coins kaufen und verkaufen, so wie man auch US-Dollar oder Gold kaufen und verkaufen kann. Mit Glück sind die Krypto-Coins beim Verkauf mehr wert als beim Kauf (gemessen in Euro oder US-Dollar, je nachdem womit man eingestiegen ist).

Investoren planen langfristig, sie benötigen eine Meinung zum Investitionsobjekt und dessen langfristige Bedeutung für Wirtschaft, Gesellschaft usw. sowie die wahrscheinliche Wertentwicklung.

Trader halten die Titel meist weniger als einen Tag, manchmal nur Sekunden, das Handelsobjekt ist ihnen egal, sie brauchen nur eine Meinung zu dessen kurzfristigen Wertentwicklung. Manche tun aber auch beides, Investieren und Traden - erfolgreich sind die, die es zu trennen wissen und für jedes eine eigene Strategie haben.

Der Gewinn ist steuerfrei, wenn man die Coins länger als ein Jahr gehalten und mit ihnen nicht zusätzlich Geld verdient hat - das geht beispielsweise durch Verleihen (Crypto-Lending) oder der Beteiligung am Crypto-Staking (Proof of Stake), in dem Fall wird es steuerlich komplizierter. Man sollte sich aber bewusst sein, dass die oben genannten Krypto-Währungen und weitere alternative Digitalwährungen zu Bitcoin (Alt-Coins) sehr großen Schwankungen unterliegen.

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Noch viel risikoreicher sind Hebelprodukte auf Währungen wie Optionen, Zertifikate und CFDs. Erfahrende Marktteilnehmer nutzen sie in kleinen Mengen zur Absicherung anderer Positionen. Die, die sie zum Zocken nutzen, gehen damit oft das Risiko ein, sich vollständig zu ruinieren.

[Nach einem Crash (wie Mitte 2021) sind die gesunkenen Kurse günstige Einstiegspreise (Buy The Dip), aber seien wir ehrlich: Meist weiß man erst Jahre später, wann das Tief wirklich erreicht war, denn jeder halbierte Kurs kann sich auch noch einmal halbieren. Deshalb gilt wie an der Aktien-Börse: Nicht alle Eier in einen Korb legen, immer ausreichend Liquidität für Notfälle haben und grundsätzlich nicht mehr einsetzen, als man zu verlieren finanziell und mental verkraften kann.]

Den Durchblick bei den vielen Coins zu behalten, ist schwierig, denn die Entwicklung in diesem Bereich ist rasant. Manche Coins haben fundamental keinen Wert (sie sind nicht Mittel, um ein geld-/wertgenerierendes Projekt zu realisieren), sondern sind Meme-Coins, wie beispielsweise Dogecoin, eine Währung, die als Witz entstand. Die Gefahr, dass eine Meme-Coin-Blase platzt, ist groß. Irgendwann wird die Meute, die den Kurs durch die (unter anderem bei Reddit) verabredete oder durch Elon-Musk-Tweets befeuerte Nachfrage nach oben getrieben hat, mit großer Wahrscheinlichkeit weiterziehen. Den letzten beißen dann die Hunde, denn die Preise hängen ab von Angebot und Nachfrage.

Wer sich also nicht nur auf Bitcoin und Ether einlassen, sondern tiefer einsteigen will, muss Zeit zur Einarbeitung mitbringen. Das Gute: Das Thema ist alles andere als langweilig und es gibt viele Informationen und Austausch bei YouTube, Reddit und anderen Social-Media-Plattformen - und alle TeilnehmerInnen sind auf Adrenalin (es ist ein Hype wie Ende der Internethype der 1990er Jahre - und man erinnere sich: Nach dem großen Crash Anfang der 2000er waren viele Neue-Markt-Startups raus aus dem Rennen und auch viele Anleger verloren Geld, aber wer ein paar der richtigen Unternehmen im Portfolio hatte, hat nicht nur Spaß gehabt, sondern auch Geld verdient - wenn auch nicht so viel wie die Gründer von Amazon oder Google).

Geldverdienen mit non-fungible Token (NFT)
Urheber/Künstler können eigene (digitale) Werke direkt auf den NFT-Marktplätzen in NFTs wandeln (genannt "minting") und verkaufen. Sie können vorgeben, ob und wie sie bei Weiterverkäufen prozentual beteiligt werden müssen (Lizenzgebühr, "royalty"). Aber Achtung: Die Transferkosten für das Minting und das Handeln können (auch abhängig von der Tageszeit) sehr hoch sein.

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Sammler und Anleger können NFTs kaufen, sammeln und (eventuell mit Wertzuwachs) weiterverkaufen. Dabei ist zu beachten, dass man vom Anlegerstandpunkt her mit dem Kauf eines NFTs nicht nur in das Kunstwerk, sondern auch in die Währung investiert. Wer sich für die Wertentwicklung seiner Investition in Kryptowährung und in Fiatgeld interessiert, sollte sich also merken, wie viel Euro oder US-Dollar ursprünglich ausgegeben wurden, um die Ether oder andere Kryptowährung für den Kauf der NFTs zu beschaffen, und mit dem Preis am Verkaufstag umgerechnet in Euro oder US-Dollar vergleichen.

NFT-Marktplätze sind beispielsweise

OpenSea https://opensea.io/
OpenSea ist der größte Marktplatz für Kunst, Sammlerstücke, Spielelemente, Domainnamen etc. mit Auktionsfunktionen, ist aber eigentlich lediglich die Schnittstelle zu SuperRare, Decentraland, rarible und anderen - ist also eigentlich mehr ein Explorer für NFT-basierte Marktplatzprojekte.

SuperRare https://www.superrare.co/
Hier kann man zum Kunsthändler werden. SuperRare ist ein Marktplatz für seltene digitale Kunstwerke. Bezahlt wird mit Ether. Die Plattform verdient an den Galleriekommissionen (15 Prozent). Der Urheber/Künstler erhält 85 Prozent des Verkaufserlöses und bei einem Weiterverkauf des Kunstwerkes ebenfalls jeweils einen Anteil in der Höhe, den er im NFT festgelegt hat, üblich scheinen etwa 10 Prozent zu sein.

Decentraland https://play.decentraland.org/
Decentraland hat einen Marktplatz in einer virtuellen Welt für tokenisierte virtuelle Immobilen und andere Dinge dieser WElt. Bezahlt wird mit Decentraland Coin (MANA) - einer anderen Kryptowährung (1 MANA entspricht derzeit etwa 0,188 US-Dollar).

Weitere Marktplätze für digitale-Kunst-NFTs sind Rarible und Nifty Gateway. Bei Nifty Gateway kann man nicht nur mit Kryptowährung, sondern auch mit Kreditkarte bezahlen.

Geldverdienen mit Aktien und Fonds, die auf Blockchain-/Kryptothemen setzen
Wer lieber in die zugrundeliegende Blockchain-Technologie und die Aussicht auf deren wahrscheinlich zunehmende Bedeutung investieren möchte, kann Aktien von Unternehmen kaufen, die von dieser Entwicklung profitieren werden oder würden, wenn alles so läuft, wie es derzeit nach Meinung vieler aussieht, beispielsweise von Microsoft (Azure Blockchain-Dienst: Blockchain-Apps in der Cloud), Nvidia (Grafikkarten für Mining), AMD (Grafikkarten für Mining), IBM (Blockchain-Lösungen), Amazon (Blockchain bei AWS, Amazon Web Services) und anderen.

Inzwischen gibt es auch einige Aktienfonds und ETFs, die beispielsweise in Unternehmen investieren, die vermutlich von der Blockchain-Technologie profitieren werden. Der Vorteil ist, dass solche Fonds in der Regel diversifizierter als eine Aktie sind, weil sie beispielsweise in Firmen verschiedener Sektoren (Informationstechnologie, Finanzbranche, Kommunikationsdienste etc.) und sie nicht nur in amerikanische und europäische Unternehmen, sondern auch in japanische, südkoreanische, taiwanesische, chinesische und Unternehmen anderer Länder investieren können. Beispiele solcher Fonds sind der börsengehandelte Invesco Elwood Global Blockchain UCITS ETF Acc in US-Dollar und der nicht börsengehandelte HansaInvest-Fonds Chainberry Equity R in Euro.

Kryptofonds, die tatsächlich in Crypto Assets (Kryptowährungen, Kryptoprojekte/Token) oder deren Entwicklung investieren, sind für Kleinanleger schwieriger zu finden. Sie nennen sich oft Krypto-Index, um nicht an die Regularien für Wertpapierfonds gebunden zu sein (Regularien dienen aber auch dem Anlegerschutz), andere verlangen eine sehr hohe Mindestanlagesumme. Oft sind sie geschlossene, nicht börsengehandelte Fonds mit Laufzeitbindung oder oft zumindest schlechtere Fungibilität (Verkaufbarkeit) als man es von Aktien oder börsengehandelten Wertpapierfonds aus den großen Indizes gewohnt ist. Ein Beispiel für einen geschlossenen Kryptofonds ist der Grayscale Digital Large Cap Fund mit 50.000 US-Dollar Mindestanlage und einjähriger Laufzeit (danach am Zweitmarkt verkaufbar, falls es den dann gibt).

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Risikolos sind Fonds aber trotz der jeweiligen Diversifizierung auch nicht, denn auch sie fallen bei einer weltweiten Krise; Technologie- und erst recht Kryptothemen sind sowieso sehr schwankend (volatil) und Fonds betreiben außerdem oft noch "Hebelgeschäfte" wie die Wertpapierleihe mit eigenen Risiken, um ihre Fonds-Performance zu verbessern. Bei Fonds, deren Fondswährung nicht der Euro ist, sollte man auch eine Meinung zur Währungsentwicklung in Bezug auf den Euro haben (Währungsrisiko). Bei Fondsvergleichen achtet man auch darauf, in welche Branchen, Länder und Unternehmen der Fonds investiert und weiteres, was in den Factsheets, Anlegerinformationen, Verkaufsprospekten und Halbjahres-/Jahresberichten zu finden ist. Wichtig finde ich persönlich, ob, an welchen Börsen/Handelsplattformen und wie oft ein Aktienfonds beziehungsweise ETF gehandelt wird, denn nur dann kann man notfalls schnell verkaufen und muss nicht (manchmal tagelang) auf die Abwicklung durch den Investmentfonds warten.

Noch viel risikoreicher sind Hebelprodukte auf Währungen wie Optionen, Zertifikate und CFDs. Erfahrende Marktteilnehmer nutzen sie in kleinen Mengen zur Absicherung anderer Positionen. Die, die sie zum Zocken nutzen, gehen damit oft das Risiko ein, sich vollständig zu ruinieren.

Geldverdienen als Werbepartner (Affiliate)
Geld verdienen lässt sich auch als Werbepartner von NFT-Marktplätzen beispielsweise als OpenSea-Affiliate oder als Werbepartner von Kryptowährungshandelsplätzen beispielsweise als bitcoin.de Affiliate*.

Nachtrag 17.11.2021: Beruflich profitieren
Die Blockchain-Technologie, Kryptowährungen, Decentralized Finance (DeFi = Decentralized Finance, d. h. Finanzdienstleistungen auf Blockchains, also dezentral und open source) und alles drum herum entwickeln sich rasend schnell. Es lohnt sich für fast jeden Menschen, sich in diese Themen einzubearbeiten, sei es um eigene Krypto-Projekte auf die Beine zu stellen, einen neuen Job in dem spannenden Umfeld zu finden (beispielsweise als AnalystIn bei einem Kapitalanlagefonds, als ProgrammiererIn bei einem Projekt etc.) oder um mit neuer Themenkompetenz im jetzigen Job zu punkten und sich zu verbessern (neue Aufgaben und Position im Unternehmen, neue Themen als Journalist oder Content-Creator etc.).

Sehr viele kostenlose Informationen findet man in Blogs und auf Themenseiten im Internet, beispielsweise in Videos bei YouTube, sehr interessant sind aber auch die oft kostenlosen offenen Online-Kurse (MOOCs), die auf Plattormen wie edx.org angeboten werden.

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Fazit
Jede der vorgestellten Invesitionsmöglichkeiten bietet Chancen und Risiken. Was Geldanlage betrifft, sollte man aber nicht vergessen, dass immer alles anders kommen kann, als viele erwarten, so auch hinsichtlich Blockchain-Technologie und Nutzung. Derzeit wird Bitcoin als das neue (digitale) Gold, Ethereum als das neue Silber angesehen, DeFi und Blockchain-basiertes Web sowie das Metaversum (gemeinschaftlich genutztes virtuelles Universum) befinden sich im rasanten Aufbau. Noch weiß man nicht, ob sich Ethereum bei NFTs und DeFi langfristig an der Spitze behaupten können wird, denn es werden immer neue Blockchains, Querverbindungen und Möglicheiten geschaffen (beispielsweise wird aktuell Solana gehyped - ob zu recht, weiß man vielleicht in fünf Jahren). Gefördert werden die vielen neuen Projete von kleinen und großen Investoren, die sich unter anderem danach richten, wohin die Brain Power, sprich die EntwicklerInnen, wandern, um Projekte zu verwirklichen. So wie man zu Beginn es Internets nicht wusste, welche Unternehmen langfristig durchkommen würden, weiß man auch heute nicht, wie die Entwicklung im Einzelnen verlaufen wird und wer die Gewinner sein werden. Es wird noch viele Kämpfe geben, nicht nur mit Regulierern, sondern auch mit großen Tech-Konzernen, die die Kontrolle (und die Einnahmen) wollen - entgegen den Vorstellungen der Enthusiasten, die die Entwicklung in Gang gesetzt haben und die eher dezentrale Projekte wollen. Und wer weiß schon, wann die nächste Disruption, die Disruption der Disruption, um die Ecke kommt. Sich aber in die Themen einzuarbeiten, ist meiner Meinung nach nie verkehrt, denn man lernt unheimlich viel und hat Spaß dabei.

[Dieser Artikel ist ein gekürzter Ausschnitt des sehr langen Blogbeitrages Was sind NFTs? Und worum geht es bei dem Blockchain-, Bitcoin-, Ethereum- und NFT-Hype? in meinem Blog tinto bloggt. Wer an mehr Einführung und Basis-Know-how interessiert ist, sollte auch den Beitrag dort lesen.]

Disclaimer
Über Geldanlage und Börse schreibe ich basierend auf meinen Erfahrungen als Hobbybörsianerin seit 1996 sowie meinen Recherchen zum jeweiligen Thema. Die bereitgestellten Informationen sind niemals als Kauf- oder Verkaufsempfehlungen für Wertpapiere, Währungen oder irgendetwas anderes zu verstehen. Für Ihre Entscheidungen sind nur Sie verantwortlich. Jede Haftung von mir ist ausgeschlossen.

Der Transparenz halber möchte ich darüber aufklären, dass ich einige der aufgeführten Möglichkeiten zu investieren selbst nutze beziehungsweise gerade mit meinen bescheidenen Mitteln teste. Welche der genannten es sind, bleibt mein Geheimnis, damit diese Nennungen nicht als Kaufempfehlung verstanden werden.

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Freitag, 19. März 2021

Geld verdienen mit dem Bitcoin

Ergänzt am 19.03.2021
Bitcoin ist inzwischen eine recht verbreitete digitale Währung (crypto currency, Kryptowährung). Sie wird im Gegensatz zu Euro, US-Dollar und anderen Länderwährungen nicht von einer Regierung oder Zentralbank herausgegeben. In manchen Online-Shops kann man mit Bitcoin bezahlen und man kann Bitcoin direkt Peer-zu-Peer überweisen - das Besondere: Man hat geringe bis keine Transaktionskosten und ist unabhängig von Banken. Aber kann man als Anleger mit dem Bitcoin auch Geld verdienen? Und wie sicher ist das?

Kauft man Bitcoins auf einer der Plattformen für Kryptowährung, erhält man keine Münzen, denn es handelt sich um eine virtuelle Währung. Der Transfer wird in der Bitcoin-Blockchain (dezentrales verschlüsseltes Verzeichnis) festgehalten und in eine elektronische Geldbörse (Wallet) auf der Kryptohandelsplattform eingetragen, von wo man das virtuelle Geld beispielsweise an eine eigene Wallet übertragen kann.
Da der Bitcoin - wie andere Währungen, Gold und Wertpapiere - Preisveränderungen unterliegt, kann man Bitcoin kaufen (in "Bitcoin-Wechselstuben" = Kryptohandelsplattformen), darauf hoffen, dass die Währung immer populärer wird und der Preis steigt, so dass man ihn später teurer verkaufen kann. Wenn man sich den bisherigen Kursverlauf anschaut, sieht man, dass der Kurs zwar viel höher ist als ganz zu Anfang bei der Ausgabe, aber auch, dass er extremen Schwankungen unterliegt - was aber auch bei manchen anderen Währungen, bei Gold sowie manchen Wertpapieren vorkommt.

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Der Bitcoin birgt also Chancen für Gewinne aber auch Risiken für Verluste. Wie erfolgreich man als Anleger ist, hängt vom Einstiegszeitpunkt, der nicht sicher vorhersehbaren Entwicklung und vom Ausstiegszeitpunkt ab. Deshalb kann man interessierten Anlegern nur dazu raten, Bitcoin nur als einen (eher kleinen) Bestandteil einer diversifizierten Geldanlage zu kaufen. Man kann nur davor warnen, das ganze Ersparte auf eine so volatile Anlage zu setzen und hohe Verluste zu riskieren. Ebenso wenig empfehlenswert ist es, alles, was man an Kryptowährungen hat, in einer einzigen Wallet aufzubewahren - verliert man eine Wallet (Hardware-Wallet) oder wird sie ausspioniert (Wallet auf dem PC, Notebook oder Smartphone) ist mit dem gespeicherten Zeichencode, der die Wallet repräsentiert, auch das virtuelle Geld weg und kann nicht wiedergeholt werden. 

Eine weitere Möglichkeit, mit Bitcoin Geld zu verdienen, ist, ihn gegen mehr oder weniger hohe Zinsen Peer-to-Peer zu verleihen. Das geht über die Kreditplattform BitBond. Wie risikoreich das ist, hängt vom jeweiligen Kreditnehmer ab. Bei Krediten gilt aber grundsätzlich: Je mehr Zinsen jemand bereit ist, zu zahlen, desto weniger kreditwürdig ist er/sie für Banken (denn freiwillig zahlt niemand mehr Zinsen als er/sie muss) und desto höher ist das Risiko des Kreditgebers. Auch diese Art der "Investition" sollte nur einen kleinen Teil einer diversifizierten Geldanlage ausmachen, um das Risiko zu kontrollieren - wenn man denn überhaupt spekulativ unterwegs sein möchte.

Ebenfalls viel Vorsicht ist geboten, wenn man in Neuausgaben ("Initial Coin Offerings") neuer (alternativer), digitaler Währungen investiert - und beispielsweise als Gegenleistung einen Anteil an einem Projekt erhält, denn hier sind leider auch schwarze Schafe unterwegs.

Hinweis:
Auch wenn die Blockchain-Technologie der Kryptowährungen innerhalb der jeweiligen Systeme selbst für Sicherheit und Transparenz sorgt, ist man mit einer Kryptowährung nicht vor Kriminellen sicher, die beispielsweise versuchen, über Phishing und korrumpierte Online-Seed-Generatoren die privaten Schlüssel der virtuellen Geldbörsen (Wallets) auszuspionieren.

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Nachtrag 2018:
Der erste nach europäischem Recht regulierte Investmentfonds für auf der Blockchain basierende Assets, der Postera Fund – Crypto I aus Liechtenstein, kam am 18.04.18 auf den Markt (WKN: A2JE79, ISIN: LI0385769448, IFM Independent Fund Management AG). Kryptofonds fallen bei der Bafin unter die n Investmentfonds (AIF). Auf Börsenplattformen wie finanztreff.de werden sie unter Sonstige Wertpapierfonds (SF) aufgeführt.

Nachtrag März 2021:
Inzwischen hat sich so viel im Bereich Blockchain-Technologie, Kryptowährungen, Ethereum Smart Contracts und dApps sowie Non-Fungible Tokens (NFTs) getan. Gerade habe ich hier ausführlich darüber gebloggt, einschließlich der Möglichkeit mit diesen Themen Geld zu verdienen: Was sind NFTs und worum geht es bei dem Blockchain-, Ethereum- und NFT-Hype (tinto bloggt).

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Donnerstag, 21. November 2019

Börsencrash-Rezepte für Privatanleger

vgwort
Die beste Geldanlage ist eine gute Anlagestrategie - und die berücksichtigt auch die Möglichkeit eines Börsencrashs.

Börsencrash - Vorbeugungsmaßnahmen
und Verhalten in der Krise
Die Angst vor einem Börsencrash sollte Anleger nicht davon abhalten, an der Börse zu investieren, denn dort lassen sich gute Renditen erzielen, man lernt viel dabei und es macht Spaß. Ich bin seit 1996 als Learning-by-Doing-Hobbybörsianerin an der Börse aktiv und habe alle Börsenkrisen und Börsencrashs überlebt und auch eine brauchbare Rendite erzielt. Vor allem in den ersten Jahren habe ich häufig Lehrgeld gezahlt, weil ich völlig ohne Plan alles ausprobiert habe, was mit meinen Mitteln möglich war. Aus Fehlern lernt man, aber "unterm Strich muss es stimmen", und was ich gelernt habe, gebe ich gerne weiter.

Börsencrash - Vorbeugung

Ziel des Privatanlegers ist es, Verluste während eines Börsencrashs beziehungsweise während einer Baisse zu begrenzen und langfristig eine gute Rendite zu erzielen.

Um Schaden durch einen möglichen Börsencrash abzuwenden, sollte man an der Börse und allgemein bei der Geldanlage nach Plan handeln. Dazu gehören die folgenden Aspekte:
  • Anlagestrategie
    Für die Geldanlage/Vermögensanlage braucht man eine Anlagestrategie. Die wichtigsten Bestandteile einer Anlagestrategie sind:
    • Diversifikation
      Unter Diversifikation verstehe ich die Streuung des Vermögens allgemein (Verteilen seines Vermögens auf mehrere Standbeine wie Immobilien, Tagesgeld, Festgeld und/oder Staatsanleihen, Aktien/Aktienfonds, Gold etc.) sowie auch die Streuung im Depot (Verteilung auf verschiedene Risikoklassen und "Anlageideen").
    • Anlageziele
      Bei der Diversifikation gilt es auch die Anlageziele zu beachten (mit wie viel Prozent des Vermögens will man auf keinen Fall ein Risiko eingehen und mit wie viel ist man bereit, Risiken einzugehen, um höhere Renditechancen zu haben)
  • Investieren statt Spekulieren
    Wer - überwiegend - investiert (langfristig und diversifiziert in Qualitätsfirmen anlegt) anstatt zu spekulieren, ist von Börsenturbulenzen weniger betroffen. Vor allem sollte man keine Hebelprodukte oder Produkte mit Zeitwert (Optionsscheine etc.), Knockouts (Knockout-Zertifikate) etc. kaufen, denn die können durch einen Börsencrash völlig wertlos werden (bei manchen spekulativen Anlageprodukten kann man sogar mehr als den Kapitaleinsatz verlieren).
  • Aktien und Aktienfonds nur als langfristige Anlagen kaufen
    Der Teil des Vermögens, der an der Börse investiert wird (Aktien/Aktienfonds), sollte nur Geld sein, das man einige Jahre nicht unbedingt braucht. Nur wer in einem Tief verkaufen muss, hat Verluste. Vorher ist ein Kurs nur eine Zahl auf dem Papier.
  • Nicht auf Kredit spekulieren
    Wer auf Kredit spekuliert, indem er sein Depot beleiht, kommt bei einem Börsencrash schnell in Schwierigkeiten. Plötzlich sind die Positionen im Depot weniger Wert und der Kredit dadurch nicht mehr gedeckt. Die Bank will dann die Differenz und verkauft notfalls zwangsweise Wertpapiere aus dem Depot, um an ihr Geld zu kommen - egal wie tief die Kurse gerade sind.
  • Liquidität
    Wer ein Liquiditätspolster ("flüssige Mittel" aus Tagesgeld, Guthaben auf dem Girokonto oder dem zum Depot gehörenden Verrechnungskonto, Bargeld) hat, der muss nicht in ungünstigen Zeiten verkaufen, sondern kann sogar am Ende der Börsenkrise günstig einkaufen.
  • Regelmäßige Depotkontrolle
    Man sollte regelmäßig überprüfen, ob die getätigten Investitionen noch stimmen (Qualität von Firmen und deren Wertpapiere, deren prozentualer Anteil im Depot) und eventuell Positionen rausnehmen oder verkleinern. Aktien guter Firmen erholen sich nach der Krise mit großer Wahrscheinlichkeit. Aktien von Wackelkandidaten ("Turnaround-Spekulationen") erhalten durch den Börsencrash oft den letzten Gnadenstoß.
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Wer all das nicht beachten will, sollte wenigstens ein Auge auf die Börsencrash-Warnsignale haben.

Börsencrash - wie kommt man durch?

Wer vorgebeugt hat, kann in der Regel einen Börsencrash, eine Baisse oder eine Korrektur an der Börse einfach aussitzen.

Liquiditätsprobleme während des Börsencrashs - was tun?
Es kann manchmal mehrere Jahre dauern, bis sich eine Börsenkrise wieder verwächst beziehungsweise alte Kursstände erreicht werden. Wer fürchtet, Liquiditätsprobleme zu bekommen, weil demnächst Rechnungen anstehen und das Liquiditätspolster fehlt, und keine anderen Möglichkeiten hat, sollte solche Aktien/Aktienfonds verkaufen, denen er eine schnelle Erholung nach dem Börsencrash am wenigsten zutraut.

Börsencrash - Augen zu und durch!
Alle, die als langfristige Anleger (siehe oben Börsencrash - Vorbeugung) in keiner Notsituation sind, bleiben investiert und versuchen, die ganze Hysterie an der Börse und in den Medien zu ignorieren. Das schafft man am einfachsten dadurch, dass man Börsennachrichten während des Börsencrashs nur selten bis gar nicht konsumiert.

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"Cash is King" am Ende des Börsencrash - jetzt ist Zeit zum Shoppen
Wer ein ausreichend großes Liquiditätspolster hat, der kann während und nach dem Börsencrash günstig an der Börse einkaufen. Allerdings sollte man nicht gleich am ersten Erholungstag (Rebounce) nach dem Börsencrash die gesamte Liquidität auf einmal investieren, außer man ist sich sicher, dass es nicht noch einmal nach unten geht - und das kann man eigentlich nie sein. Es ist besser, sich schrittweise einzukaufen - und ohne das "engere Liquiditätspolster" anzugreifen, denn wann "nach dem Crash" genau ist, weiß man oft erst Monate oder Jahre später.

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Sonntag, 29. September 2019

Von Zinsen unabhängige Geldanlage

Im April 2016 kam die Nachricht, dass Deutschland aufgrund seiner guten Bonität und der EZB-Politik auf seine Schulden keine Zinsen mehr bezahlen muss. Heute (September 2019) senkte die Europäische Zentralbank (EZB) wegen steigender Rezessionsgefahr die Leitzinsen ein weiteres Mal. Was manchen Finanzminister freut, ist für deutsche Sparer, die ebenfalls kaum noch eine Verzinsung auf ihr gespartes Geld bekommen, (auf den ersten Blick) weniger erfreulich. Welche zinsunabhängigen Alternativen zum Spargeld hat man als Privatanleger und was ist zu bedenken?
Wohin mit dem Ersparten in Zeiten von Nullzinspolitik?
Die EZB hält die Zinsen niedrig beziehungsweise senkt sie wegen der aktuellen Konjunkturabschwächung weiter. Ursachen für Letzteres sind beispielsweise der Trump'sche Handelskrieg mit China und der Konflikt mit dem Iran, nachdem Trump das Atomabkommen einseitig und ohne andere Beteiligte einzubeziehen aufgekündigt hat.

Niedrige Zinsen erfreuen die Finanzminister und alle anderen, die Kredite aufnehmen müssen, beispielsweise um Immobilien zu erwerben, Produktionen vorzufinanzieren u. Ä. Die Nullzinspolitik sorgt aber auch dafür, dass der Wert des Euro trotz Trump's unberechenbarer Politik nicht zu stark steigt, wir weiterhin viel exportieren können und deshalb Arbeitsplätze erhalten bleiben.

Aber wie sollen PrivatanlegerInnen in diesen Zeiten der niedrigen Verzinsung von Guthaben auf Konten oder bei Kapitalversicherungen ihr Geld anlegen?

Wie gut ist Sparen?


Geld als Bargeld aufzubewahren ist risikoreich: Das Geld kann gestohlen werden oder bei einem Wohnungsbrand in Rauch aufgehen.
Geld als "Sparanlage" auf dem Sparbuch, als Guthaben auf dem Girokonto oder als Tagesgeld oder Festgeld anzulegen, bringt derzeit so gut wie keine Zinsen, sogar ein Minuszins ist im Gespräch. Ähnliches gilt auch für die sogenannten Rentenpapiere, also Staatsanleihen und Unternehmensanleihen, denn auch die sind derzeit niedriger verzinst - die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen war 2016 erstmals auf null Prozent gefallen.
Zwar ist die die Inflation sehr niedrig und der Wert des Geldes wird nicht auch noch durch die Inflation aufgefressen, trotzdem ist die Situation für Sparer unbefriedigend.

Wie kann man als Privatanleger sein Erspartes/Geld denn überhaupt noch vermehren?

Zinsunabhängige Geldanlage


In Börsensendungen wird oft eine zinsunabhängige Geldanlage vorgeschlagen. Aber was ist damit gemeint?

Mit der zinsunabhängigen Geldanlage ist vor allem die Anlage in Aktien und Aktienfonds gemeint. Bei ihnen kommt die Rendite (Geldvermehrung, "Verzinsung") durch die Dividende (jährliche [Teil-] Gewinnausschüttung an die Aktionäre) sowie durch die Kurssteigerung (der Verkaufspreis an der Börse am Ende sollte höher als der Einkaufspreis sein) zustande. Historisch gesehen werden mit Aktien und Aktienfonds, die auf mittlere bis lange Sicht gekauft werden, oft überdurchschnittlich hohe Renditen erzielt. Allerdings nicht mit jeder Aktie und nicht zu jedem Zeitpunkt des Ankaufes und Verkaufes.

Zu bedenken ist, dass die Geldanlage in Aktien und Aktienfonds zwar chancenreicher, aber auch risikoreicher ist, was mit Streuung zwar reduziert, aber nicht komplett ausgeschlossen werden kann.

Da der Wert (Preis, Kurs) von Aktien stark schwanken kann, braucht man neben einer guten Strategie einen langen Anlagehorizont für diese Geldanlage, das bedeutet: Man darf auf das Geld in den nächsten Jahren nicht angewiesen sein.

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Tipp: Lieber nicht auf Kredit spekulieren
Zwar sind derzeit auch die Kreditzinsen vergleichsweise niedrig, aber das sollte nicht dazu verlocken, auf Kredit mit Aktien zu spekulieren. Kommt es zu einer Börsenkorrektur, juckt das einen Anleger, der nur eigenes Geld gut gestreut und langfristig angelegt hat, gar nicht, denn irgendwann geht die Börse auch wieder nach oben. Wenn der Anleger aber auf Kredit spekuliert, ist der Kredit bei einem Börsencrash nicht mehr durch das Depot gedeckt und die Bank zwangsverkauft einen Teil oder alle Aktien - zu diesem Zeitpunkt meist weit unter Wert! Was an Aktien durch die Bank verkauft und zur Kreditminderung benutzt wurde, ist für immer weg und kann nicht mehr im Wert steigen.

Tipp: Liquidität nicht aus den Augen verlieren
Trotz der besseren Chancen sollte man nicht all sein Geld in zinsunabhängige Geldanlagen stecken, da sie großen Wertschwankungen unterliegen - und wenn man aus einer persönlichen Notlage heraus solche Anlagen zu einem ungünstigen Zeitpunkt verkaufen muss, ist das Geld wirklich verloren und die Jahre des Sparens zuvor waren vergebens. Man muss also immer eine gewisse liquide Reserve für Reparaturen, für zu ersetzende Haushaltsgeräte, für den Jobverlust, Zahnersatz, die Zahnspangen der Kinder etc. haben. Diese Liquidität bietet einem aber nur Bargeld und Spargeld (einschließlich Tagesgeld und Festgeld) - Anlagen, die wenig schwanken und schnell verkauft werden können.

Ein paar Gedanken zu Betongold
Es heißt oft, Immobilien und Immobilienfonds seien eine risikoarme Geldanlage. Aber tatsächlich ist die Wertentwicklung und Rendite eines Objektes von seiner Lage sowie von der Differenz zwischen dem Kauf- und dem Verkaufpreis abhängig. In Zeiten niedriger Zinsen trauen sich mehr Menschen als sonst an eine Baufinanzierung, was bedeutet, dass die Nachfrage (oft aber nur an bestimmten Standorten) steigt, die Wohnungen also immer teurer werden. Die Mieten steigen nicht unbedingt auch so stark, sodass das Abstottern schwierig werden kann. Je später jemand in so einer Boomphase in Immobilien einsteigt, desto schwieriger wird es für diesen Menschen, die Immobilie zu einem lohnenden Investment zu machen. Die niedrigen Zinsen dauern nun schon eine ganze Weile an, Vorsicht ist geboten!

Zum Thema Wohnen in der eigenen Immobilie: Heutzutage wird von vielen Arbeitnehmern und ihren Familien hohe Flexibilität erwartet - überlegen Sie daher vor dem Kauf: Was wird aus der Immobilie, wenn Sie in einen anderen Ort umziehen müssen oder wollen? Können Sie den Kredit auch noch bedienen, wenn Sie den Job verlieren oder geschieden werden? Außerdem ist da immer auch das Risiko, dass man Ihnen eine Schnellstraße, einen Flughafen, eine Gasförderanlage oder sonst etwas in die Nähe Ihrer Immobilie setzt und sie daher nicht nur an Marktwert verliert, sondern für Sie als Selbstbewohner auch die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt werden kann.

Auch Trends verändern sich: War früher das Häuschen auf dem Lande eine beliebte und erfolgreiche Investition, wollen heute alle in die Stadt. Die Häuschen auf dem Lande, die etwas weiter von der Stadt weg liegen, verloren in den letzten Jahren oft enorm an Wert. Sicher kann sich der Trend auch wieder ändern, aber niemand weiß, wann und wohin.

Statt sich also blind auf den Ruf des Betongoldes und die entsprechende Werbung der Branche zu verlassen, sollte man den Einzelfall der Anlage und die Gesamtsituation des individuellen Anlegers knallhart unter die Lupe nehmen.

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Krisenwährung Gold?
Gold wird gerne als Krisenwährung bezeichnet. Aber es ist absolut nicht so, dass der Goldpreis immer nur steigt, denn er ist wie die Aktienkurse von Angebot und Nachfrage abhängig. Der Goldpreis wird stark vom Ölpreis, vom Kurs des US-Dollars und vielem anderen beeinflusst.

Abschreckende Beispielentwicklungen:

  • 1996 stand der Goldpreis im Höchststand noch bei 416,25 US-Dollar pro Feinunze Gold, 1997 fiel er im Tiefststand bis auf 283 US-Dollar.
  • 2011 stand der Goldpreis im Höchststand bei 1.896,50 US-Dollar je Feinunze Gold, bis 2015 fiel er im Tiefststand bis auf 1048,30 US-Dollar.

2016 lag der Preis pro Feinunze bei 1.259,98 US-Dollar - auch weit unter dem Höchststand von 2011.

Fazit: Wer zum falschen Zeitpunkt verkaufen muss, kann auch mit Gold viel Geld verlieren. Und niemand weiß, wohin die Entwicklung beim Gold überhaupt geht. Nur weil der Goldwert bisher - zumindest über große Zeiträume hinweg - gestiegen ist, muss das nicht immer so bleiben. Manches an der Zukunft ist nicht vorhersehbar.

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Montag, 8. Oktober 2018

"Legalized Marihuana": Soll man jetzt in Cannabis-Aktien investieren?

In meinem ersten Beste-Geldanlage-Artikel über die Investition in Cannabis In Marihuana investieren? war mein Fazit, dass die Zeit noch nicht reif ist, viele der ersten Geheimtipps hatten sich als Flops erwiesen und es gab auch noch zu viele rechtliche Unabwägbarkeiten. Was hat sich geändert und wie ist die Situation heute?


Marihuana beziehungsweise Gras (Weed) sind krautige Produkte der weiblichen Hanfpflanze, botanisch Cannabis. Marihuana wurde lange verteufelt, doch inzwischen haben es viele Länder zumindest für medizinische Indikationen legalisiert. Die sich neu entwickelnde Cannabis-Industrie lockt seit ein paar Jahren Investoren und Spekulanten. (Bild: © WildOne / pixabay)

"Legalize Marijuana", sang der jamaikanische Reggae-Sänger Peter Tosh Ende der 1970er-Jahre. In seinen Songtexten (beispielsweise "Bush doctor" [1978], "Legalize it" [1976]) ging es unter anderem um die heilenden oder unterstützenden Effekte von Marihuana bei Krankheiten wie Glaukom, Grippe, Asthma, Tuberkulose und anderen. Doch davon wollten zu der Zeit die wenigsten Politiker etwas hören und konservative Radiosender boykottierten "Legalize it". In Deutschland war das Album "Legalize it" von 1980 bis 2005 sogar auf dem Index, wurde aber trotzdem gespielt und verkauft (Quelle Wikipedia).

Die fortschreitende Legalisierung von Marihuana und Cannabis-Produkten

Inzwischen gilt es als erwiesen, dass die Wirkstoffe in Cannabis bei verschiedenen Erkrankungen und Leiden helfen und Nebenwirkungen von manchen harten Medikamenten/Behandlungsmethoden lindern können. Das gilt nicht nur für menschliche Patienten, sondern auch für Haustiere.

Cannabis ist inzwischen in einigen Ländern und amerikanischen Bundesstaaten legalisiert worden - in manchen mit mehr oder weniger strengen Auflagen ausschließlich für medizinische Zwecke (dazu gehören Deutschland, die meisten Bundesstaaten der USA und viele andere Länder), in anderen sowohl für medizinische Zwecke als auch zum "Spaßkonsum" für Erwachsene ähnlich wie alkoholische Getränke (beispielsweise in Uruguay, Kanada, einigen Bundesstaaten der USA - beispielsweise im bevölkerungsreichen Kalifornien, aber auch in Michigan).

Mit der Legalisierung auch des "Freizeitmarihuanas" soll den Drogenkartellen das Wasser abgegraben und der Kriminalisierung vor allem Jugendlicher und junger Erwachsener in schwierigem sozialen Umfeld, die mangels anderer Möglichkeiten mit Drogenhandel Geld verdienen wollen, der Boden entzogen werden. Nicht mehr die Drogenkartelle sollen vom Konsum profitieren, sondern Patienten, denen das Marihuana helfen kann, Erwachsene, die zur Entspannung lieber Marihuana als Bier oder Schnaps konsumieren wollen, die Wirtschaft sowie der Staat bzw. Bundesstaat.

Nachtrag:
Bei den Midterms-Wahlen in den USA am 7.11.2017 wurde in einigen der Bundesstaaten über Marihuana abgestimmt. Auch in Missouri und Utah ist in Zukunft Cannabis für medizinische Zwecke erlaubt, Michigan hat sogar Freizeit-Marihuana legalisiert (wie Alkohol in den USA ab einem Alter von 21 Jahren).


Cannabis an der Börse

Dieses legalisierte Cannabis in Form von Marihuana, Marihuana-Produkten sowie anderen Erzeugnissen aus den Cannabis-Pflanzenteilen muss nun unter kontrollierbaren Bedingungen (im pflanzenbaulichen sowie im rechtlichen Sinne) und in zuverlässiger Qualität für die verschiedenen medizinischen Indikationen und andere Einsatzgebiete gezüchtet, angebaut, verarbeitet und verpackt sowie gehandelt werden.

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Wer sich die Aktien und Fonds der neuen Marihuana-/Cannabis-Industrie anschaut und Börsennachrichten liest, sieht, dass sich inzwischen einige Unternehmen gut im Cannabis-Markt positioniert haben und sich deren Aktien in den letzten Jahren positiv entwickelt haben. Doch gab es Mitte 2018 eine Hiobsbotschaft für Anleger: Die Deutsche Börse würde den Handel mit Cannabis-Aktien Ende September des Jahres einstellen, hieß es. Das lag daran, dass die Abwicklungs- und Verwahrungsgesellschaft der Deutsche Börse AG namens Clearstream Banking in Luxemburg sitzt. Inzwischen wurde auch in Luxemburg die medizinische Verwendung von Cannabis legalisiert und das grundsätzliche Verbot für den Handel mit Cannabis-Aktien entschärft: Aktien von Unternehmen, die sich hauptsächlich mit Medizinalhanf befassen, können weiterhin von der Deutschen Börse AG gehandelt werden.

Medizinische Wirkung von Cannabis (Marihuana und andere Produkte)
Cannabis soll über 480 verschiedene Wirkstoffe enthalten. Die bekanntesten medizinisch wirksamen Bestandteile in der Hanfpflanze sind THC und Cannabidiol (CBD). THC "macht gute Gefühle" und lindert Schmerzen. Es wird zur Behandlung von Übelkeit, bei Migräne, Depressionen sowie chronischen Schmerzen eingesetzt. CBD ist nicht psychoaktiv und reguliert die Wirkung von THC. Es soll gegen chronische Schmerzen, Migräne, Entzündungen, entspannend gegen das Zittern bei multipler Sklerose und Parkinson, gegen Muskelspasmen und vorbeugend gegen Alzheimer wirken beziehungsweise das Fortschreiten aufhalten. Das sind nur Beispiele - durch die nun intensivere Forschung wird ständig Neues entdeckt und Altes neu bewertet. 

Wie ist die Situation der Cannabis-Aktien heute?
Einige Cannabis-Aktien dümpeln immer noch vor sich hin, einige habe ich nicht mehr gefunden, aber andere haben sich in den letzten Jahren vervielfacht.

Die folgenden Cannabis-Aktien habe ich auf meinem persönlichen Radar, da sie sich auf Jahressicht oder sogar länger sehr gut entwickelt haben. Allerdings gab es immer wieder herbe Einbrüche. Die Entwicklung auf Jahressicht sind nach Stand vom 7.10.2018 dennoch herausragend gut. Beispiele in alphabetischer Reihenfolge mit Angaben zur Entwicklung der letzten 12 Monate (Quelle finanztreff.de, Werte nur ungefähr, da Aktien an verschiedenen Börsen unterschiedliche Preise haben können):

APHRIA (WKN A12HM0): ca. 110%
Produzent für medizinisches Marihuana, Sitz in Kanada
https://aphria.com/

AURORA CANNABIS (WKN A12GS7): ca. 280%
Produzent für medizinisches Marihuana, Sitz in Kanada
https://www.auroramj.com/

CANOPY GROWTH (WKN A140QA): ca. 375%
Cannabis-Unternehmen, Sitz in Kanada
https://www.canopygrowth.com/

CRONOS Group (WKN A2DMQY): ca. 330%
Cannabis-Unternehmensgruppe, Sitz in Kanada
https://thecronosgroup.com/

Man bedenke:
Die Performance dieser Aktien kann schon morgen ganz anders aussehen, denn nach wie vor gibt es viele Unwägbarkeiten: hinsichtlich der Entwicklung der gesetzlichen Lage in vielen Ländern, der Absatzmarktgröße, wer sich gegen wen langfristig durchsetzen wird, wer unter den Schulden der jetzigen Expansionsphase zusammenbricht (falls sich die Marktsituation überraschend ändert) und vieles mehr.


Ich habe übrigens nicht mit Absicht lauter kanadische Unternehmen herausgepickt, sondern Kanada ist Innovationsführer für alles rund um Cannabis und deshalb bereits mit mehreren Unternehmen international (und derzeit sehr erfolgreich) tätig und an der Börse notiert.
Hier ein Imagefilm der Canopy Growth Corporation (YouTube), damit man sich ein Bild von der Professionalisierung machen kann:



Man kann sich die Entwicklung jedes der oben genannten Unternehmen als Charts auf Plattformen wie finanztreff.de anzeigen lassen und sollte die Augen nicht vor der starken Volatilität (heftige Auf- und Abbewegungen) der Kurse verschließen. Diese sind wahrscheinlich auf die vielen Daytrader zurückzuführen, die sich gerne in solchen Trend-Märkten tummeln. Steigt man zum falschen Zeitpunkt ein und aus, kann man viel verlieren - egal, wie gut die Entwicklung auf Jahressicht ist. Ich empfehle, jeweils die Performance in Zahlen und Charts für 3 Jahre, ein Jahr, 6 Monate, einen Monat und kürzer anzuschauen.

Vor jeder Kauf-/Verkaufentscheidung sollte man sich auch eine Meinung zum Markt und zum Unternehmen bilden, beispielsweise: Wie ist die politische Entwicklung des Landes, in dem das Unternehmen seinen Firmensitz hat? Wie entwickeln sich die Absatzmärkte? Wie sind die Wertpapierkennzahlen des Unternehmens im Vergleich? Wie ist die Nachrichtenlage zur Aktie sowie zur Branche? Und anderes mehr.

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Alle Cannabis-Aktien, die ich mir angeschaut habe, sind sehr volatil, d. h. zwar chancenreich, aber auch sehr risikoreich. Sie fallen je nach Nachrichtenlage und sonstiger Börsenstimmung gerne mal von einen Tag auf den anderen um 5 bis 10 Prozent - auch mehrere Tage hintereinander. Cannabis-Aktien sind nichts für schwache Nerven und sollten - wenn überhaupt - nur einen kleinen Anteil einer diversifizierten Geld-/Vermögensanlage ausmachen!


Buchtipp in eigener Sache
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(Aktien und Börse allgemein für Einsteiger)
von Eva Schuman









Hinweis/Transparenz
Die Informationen in diesem Blogartikel sind weder als Kauf- noch Verkaufsempfehlungen zu verstehen. Ich selbst habe seit ein paar Wochen Cannabis-Aktien in meinem kleinen Depot - möchte aber nicht sagen, welche von den oben genannten, weil das als Empfehlung missverstanden werden könnte. Geplant ist von mir zwar eine langfristige Anlage, aber je nach Entwicklung kann sich meine Meinung dazu ändern. Für Aktien oder anderes, was Sie kaufen, tragen ausschließlich Sie selbst die Verantwortung.

Alle Angaben ohne Gewähr, jede Haftung ist ausgeschlossen. Bitte beachten Sie die anzuwendende Gesetzgebung zu Cannabis und Börsenhandel in Ihrem Land.

*Werbelink

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Dienstag, 7. Februar 2017

Geld verdienen mit Trump?

Donald Trump, der neue US-Präsident, zeigt viel Aktionismus. Umringt von anderen Männern in dunklen Anzügen, unterschreibt er an einem imposanten Schreibtisch vor goldenen Vorhängen täglich mit wichtiger Miene Dekrete, deren Inhalt er nicht immer kennt, wie inzwischen herauskam. Aber er inszeniert und kommentiert jede seiner Handlungen - und damit auch jeder begreift, wie wichtig er ist, und weil er kritische Medien ausschließen will, twittert er unter seinem Präsidenten-Account @POTUS, was er gerade denkt und wen oder welche Branche er wie für was bestrafen oder belohnen wird.

Stichworte aus Trump-Tweets

Einige Anleger nutzen seine Tweets wie Anlagetipps. Will er die Regeln für die heimischen Banken wieder lockern, die nach der letzten großen Finanz- und Wirtschaftskrise von Obama verschärft worden waren, setzen viele Anleger auf Bankaktien. Sagt er, er will eine Mauer zu Mexiko bauen und in Straßen im Land investieren, hilft das der amerikanischen Baubranche. Weil Trump den Klimawandel für eine Erfindung der Chinesen hält und er wieder verstärkt Öl, Gas und Kohle fördern will, stiegen die Energietitel.

Kann man also leicht Geld verdienen, indem man entsprechend der Trump-Tweets Wertpapiere kauft und verkauft?

Für Trader, die sehr kurzfristig spekulieren, sind seine Tweets möglicherweise als Ideengeber von Interesse - wer es schafft, jeweils vor der Masse Wertpapiere günstig zu kaufen und vor dem Abflauen des Trends oder bevor ein Gericht oder andere Widerstände Trump in die Schranken weisen, teurer wieder zu verkaufen, mag den ein oder anderen Gewinn erzielen - das Risiko ist aber wie immer beim Daytrading extrem hoch.

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Wer aber langfristig anlegt und nach guten Investments sucht, sollte die Ankündigungen zwar auch zur Kenntnis nehmen und sich eine Meinung zum neuen Präsidenten der USA bilden, aber er sollte jede einzelne daraus resultierende Anlageidee sehr genau prüfen und sich beispielsweise folgende Gedanken machen:
  • Wie wahrscheinlich ist es, dass Trump mit seinem Vorhaben durchkommt?
  • Wie wahrscheinlich ist es, dass seine Maßnahmen den von ihm gewünschten Effekt haben werden - und wenn nicht, wie schnell wird es sich zeigen? 
  • Welche anderen Parameter spielen dabei eine Rolle? Beispielsweise:
    • Muss die Steuergesetzgebung für die Umsetzung verändert werden und wie viel Widerstand wird es geben? 
    • Kann/muss er für die Umsetzung die eigentlichen Aufgaben der Finanzaufsichtsbehörde aushebeln und wie viel Widerstand wird es dagegen geben? 
    • Welchen Einfluss haben diese und andere seiner Maßnahmen auf die Stärke des Dollars und damit auf die eigene Wirtschaft (Exportchancen) sowie die Währungen und die Wirtschaft aller Länder der ganzen Welt?
    • Welche sonstigen Nebenwirkungen sind zu befürchten?
  • Passt die Anlageidee überhaupt zur eigenen Anlagestrategie und zur persönlichen Ethik sowie Nachhaltigkeitsansprüchen
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Eines kann man wohl nach der kurzen Amtszeit von Donald Trump sagen: Er wird zwar versuchen, seine Wahlversprechen und andere Ankündigungen möglichst schnell wahr zu machen, allerdings wirken seine Ziele beziehungsweise die Umsetzung dieser Ziele nicht unbedingt durchdacht, nicht unbedingt verfassungsgemäß, nicht ausgearbeitet und nicht abgesprochen. Er versucht, alleine per Dekrete zu regieren, aber wurde inzwischen bereits von Bundesstaaten verklagt und von Gerichten zurechtgewiesen, die er dann wiederum öffentlich für ihre Entscheidungen kritisiert - was auch "normalen" Republikanern missfällt. Medien, die ihn kritisieren oder für ihn unangenehme Tatsachen publizieren, beschuldigt er, Fake News zu verbreiten und seine Position Unterstützendes zu verschweigen, ohne Belege für seine angeblichen Erfolge oder die von ihm unterstellten Missetaten/Fehlentwicklungen anderer zu haben. Ihm und seinem Team wurde dagegen die Verbreitung "alternativer Fakten" anhand von Bildern, Zeugen und Statistiken nachgewiesen. Er hatte beispielsweise behauptet, es gab noch nie so hohe Besucherzahlen bei einer Vereidigung und die Sonne hätte geschienen. An die Fakten hält er sich auch nicht bei seinen Behauptungen über andere, beispielsweise die angebliche Kriminalität durch Migranten in Schweden.

Wegen seiner (tatsächlichen oder taktisch eingesetzen) "Unprofessionalität", seiner Sprunghaftigkeit, wegen einigen seiner Berater, die vom äußersten rechten Rand stammen, wegen seiner undemokratischen Einstellung/Vorgehensweise (Gewaltenteilung und anderes aus der amerikanischen Verfassung scheinen ihm unbekannte oder zu ignorierende Konzepte zu sein) weht ihm nicht nur der Widerstand der Opposition entgegen, sondern auch der von verfassungsmäßigen staatlichen Organen, von seinen eigenen Parteigenossen (Republikaner), von wichtigen Vertretern der Wirtschaft, von Universitäten, Bürgerrechtlern, Juristenvereinigungen und anderen Gruppen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich der Widerstand zu einer geschlossenen Front entwickelt.

Politische Börsen haben kurze Beine, ist ein bekannter Börsenspruch. Was die Börsen nach der Wahl in den USA antrieb, wurde von einigen als Trump-Euphorie gedeutet (beispielsweise wegen des angekündigten Investitionsprogramms). Allerdings steigt die Börse fast immer, wenn sich die Lage nach einer Zeit der Ungewissheit klärt, und ein Wahlergebnis beendet normalerweise die Ungewissheit - wenn auch nicht wirklich im Fall Trump. Und eigentlich gibt es fast jedes Jahr eine Jahresendrallye an den Börsen, die manchmal sogar bis weit ins nächste Jahr reicht. Und wegen der niedrigen Zinsen und fehlender Alternativen sind Aktien derzeit besonders gefragt. Daher finde ich es eher auffällig, dass sich der Dow Jones schon seit Mitte Dezember eher seitlich bewegt (Stand 7.02.2017).

Wir sind alle keine Hellseher. Mit anderen Worten: Langfristige Prognosen zu den Auswirkungen von Trump's Politik auf einzelne Wertpapiere sind nicht möglich. Als mittel- bis langfristiger Investor sollte man daher bei jeder Investitionsentscheidung unbedingt auch die Fundamentaldaten und den gesunden Menschenverstand zur Bewertung heranziehen.

Welche Meinung haben Sie zu dem Thema? Haben Sie andere Beobachtungen und Erfahrungen gemacht?

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Donnerstag, 18. Juni 2015

Einhörner in Europa - wer sind die Milliarden-Dollar-Start-up-Unternehmen?

Als Einhörner werden Start-up-Unternehmen bezeichnet, die mit über einer Milliarde US-Dollar bewertet werden. Von amerikanischen Einhörnern wird viel geredet, aber es gibt auch europäische – sogar vier in Deutschland. Das Investment- und Beratungsunternehmen GP Bullhound hat Technologie-Start-ups, die 2000 oder später gegründet wurden und ihren Hauptsitz in Europa haben, analysiert und Einhörner identifiziert.

Insgesamt hat GP Bullhound 40 europäische Einhörner ausgemacht. Das heißt: Seit der Untersuchung im Jahr davor sind es 10 mehr geworden – eigentlich 13, aber 3 sind aus dem Klub ausgeschieden.

Das wertvollste europäische Einhorn ist Skype mit einer Bewertung von etwa 8,5 Milliarden US-Dollar. Fast gleichauf liegt Spotify. Beide Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Schweden. An dritter Stelle der Einhörner steht einer der Neulinge: Rocket Internet aus Deutschland mit einer Bewertung von knapp 8 Milliarden US-Dollar.

Das europäische Land mit den meisten großen Tech-Start-ups (17) ist Großbritannien, gefolgt von Schweden mit 6 Einhörnern. Deutschland liegt an dritter Stelle mit insgesamt 4 Einhörnern.
  Infografik: Woher Europas große Tech-Startups kommen | Statista
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Die 40 europäischen großen Tech-Start-ups findet man hauptsächlich in den Bereichen eCommerce, Software, Marketplace und Finanztechnologie (Fintech), etwas seltener im Bereich Spiele und Unterhaltung. 32 von ihnen sind verbraucherfokussiert, 8 haben Unternehmen als Kunden.

Welche Einhörner, große Tech-Start-up-Unternehmen, gibt es Deutschland? 

Die vier deutschen Tech-Start-up-Unternehmen mit einer Bewertung von über einer Milliarde US-Dollar sind:
  • Rocket Internet – mit knapp 8 Milliarden US-Dollar bewertet 
  • Zalando – mit etwa 6,9 Milliarden US-Dollar bewertet 
  • Delivery hero – mit über 2 Milliarden US-Dollar bewertet 
  • Home24 – mit über 1 Milliarde US-Dollar bewertet 
Bis auf Zalando sind die deutschen Tech-Start-up-Unternehmen erst seit Kurzen dabei.

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Wer sind die Investoren hinter den europäischen Einhörnern

GP Bullhound hat auch die hinter den Start-ups stehenden Investoren analysiert. An den meisten großen europäischen Tech-Start-ups sind europäische Investoren wie Index Ventures (10), Accel Partners (7), DST (6) und andere beteiligt. Acht Einhörner hatten amerikanische Start-up-Investoren.

Die neue Generation europäischer Einhörner hat jedenfalls wesentlich mehr Kapital generieren können als die vor ihnen.

Richtig beeindruckende Wertsteigerungen erreichen die Tech-Start-ups aber erst im Falle eines so genannten Liquidity Events, einer Verschmelzung mit einem anderen Unternehmen (Merger), einem Kauf, Verkauf oder dem Börsengang. Besonders erfolgreich sind da auf Endkunden ausgerichtete Tech-Start-ups im Vergleich zu Unternehmens-Tech-Start-ups.

Durchschnittlich vervierundfünfzigfacht sich das in die Einhörner investierte Kapital (Average Return of Investment: 54x).

Wer allerdings damit liebäugelt, selbst (direkt oder über Umwege) in Tech-Start-ups zu investieren, sollte sich bewusst sein, dass man vorher nie mit Sicherheit weiß, wo die Reise hingeht (die wenigsten Start-ups entwickeln sich zu Einhörnern), und dass es einen Grund dafür gibt, warum man in Start-up-Unternehmen investiertes Geld RISIKO-Kapital nennt.

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